Die Lagerkontrolle stellt die Pflege und Verwaltung der Lagerbestände eines Unternehmens sicher. Wer gewährleistet, dass die Lagerkontrolle ordnungsgemäß erfolgt, profitiert enorm davon: Kundennachfragen lassen sich ohne Verzögerung befriedigen, Lagerhaltungskosten werden eingespart und Prozesse optimiert. Wie das funktioniert und wie sich häufige Probleme vermeiden lassen, verraten wir in unserem Ratgeber.

Was bedeutet Lagerkontrolle? Definition

In der Logistik meint die Lagerkontrolle all diejenigen Handlungen, die sich mit der ordnungsgemäßen Verwaltung der Ware in einer Logistikanlage auseinandersetzen. Grundsätzlich geht es um die Verwaltung des Bestands in den unterschiedlichen Phasen des Produktionsprozesses. Ziel ist es, sowohl die Verfügbarkeit der jeweiligen Waren zu gewährleisten als auch die Lagerkosten gering zu halten.

Vom Rohstoff bis zur fertigen Ware umfasst die Lagerkontrolle sämtliche Prozesse, angefangen mit der Kenntnis der verfügbaren Bestandsmengen bis hin zur Rückverfolgung von Retouren. Sie erstreckt sich sowohl auf die Menge der Ware (z.B. Beispiel Anzahl, Gewicht) als auch auf deren Beschaffenheit (z.B. Eigenschaften, Aufmachung).

Eine sorgfältige Lagerkontrolle besteht u. a. aus folgenden Aspekten:

  • Bestellung von Lagerbeständen mit dem Ziel, ausreichend aber nicht übermäßig Bestände vorrätig zu haben
  • Lagerumdrehung durch die Verwendung der ältesten Artikel, um den gesamten Bestand so aktuell wie möglich zu halten
  • Fortlaufende Kontrolle der Warenbestände, um den Zustand der Waren zu überprüfen
  • Inventurzählungen, um die Waren physisch zu lokalisieren und ihre tatsächlichen Bestände zu kontrollieren

Für eine korrekte Lagerkontrolle muss bekannt sein, welche Waren und Bestände tatsächlich verfügbar sind. Ergibt die Lagerkontrolle – z.B. im Rahmen einer Inventur –, dass zwischen den elektronisch aufgezeichneten und tatsächlich vorhandenen Waren Differenzen bestehen, sollte Ursachenforschung betrieben werden. 

Verlegung, Verlust, Diebstahl oder falsche Erfassung sind mögliche Gründe für Inkonsistenzen. Treten Diskrepanzen gehäuft auf, ist das ein Zeichen für eine schlechte Lagerkontrolle – und ein Hinweis darauf, Bestände besser zu sichern oder die Mitarbeiter besser auszubilden. Eine Möglichkeit, Prozesse effizienter und weniger fehleranfällig zu gestalten, ist die Verwendung von Lagerverwaltungssoftware.

Warum ist eine Lagerkontrolle wichtig?

Ein jedes Logistikunternehmen ist bestrebt, seinen Anteil an der Supply Chain zufriedenstellend zu erfüllen. Dazu gehört sowohl die korrekte Lagerung von Waren als auch deren Transport zum richtigen Zeitpunkt. Fehlt es in diesem Zusammenhang an einer sorgfältigen Lagerkontrolle, sind höhere Kosten und Beschwerden von Kunden mögliche Folgen.

Wer zum Beispiel die genaue Stückzahl seiner gelagerten Artikel nicht kennt, ist auch nicht in der Lage, die Bestellung der Lagerbestände effizient zu managen. 

Werden zu wenig Waren bestellt, können Aufträge nicht ordnungsgemäß erfüllt werden. Es kommt zu Lieferengpässen und Kundenbeschwerden. Wird hingegen zu viel Ware bestellt, müssen diese eingelagert werden. Dies kann besonders bei großen Materialmengen äußerst kostspielig werden, denn Lagerplatz, Personal, Infrastruktur und natürlich die getätigten Investitionen in die Produkte selbst kosten Geld. Zudem steigt das Risiko, dass Waren verfallen und nicht mehr ausgeliefert werden können.

Das eigentliche Ziel des Logistikers – eine größtmögliche Auftragsanzahl zu den geringstmöglichen Kosten in der optimalen Zeit auszuliefern – kann durch solche Fehlbestände dann nicht mehr erreicht werden.

Sind hingegen die genauen Positionen der Lagerbestände sowie deren Bewegungen im Lager bis zum Versand bekannt, kann das Unternehmen sämtliche Bestände nachverfolgen. So lässt sich umgehend feststellen, welche Artikel sich am schnellsten verkaufen und welche Konsequenzen das für die Bestellung von zukünftigen Lagerbeständen hat. 

Diese Informationen sind wiederum für Verkaufsberichte und Prognosen bedeutsam – denn die Lagerbewegung liefert wichtige betriebsinterne Kennzahlen. Durch eine stetige und sorgfältige Lagerkontrolle lassen sich die Prozesse vom Wareneingang bis zum Versand transparent nachvollziehen und überwachen. Treten Fehler auf, kann das Unternehmen Maßnahmen ergreifen, um nachzubessern. 

Eine gute Lagerkontrolle erhöht die Produktivität, hält die Kosten niedrig und sorgt somit für zufriedene Kunden.

Was sind typische Probleme bei der Lagerkontrolle – und wie lassen sie sich vermeiden?

Bei der Lagerhaltung und -kontrolle können verschiedene Probleme auftreten. Häufig machen Unternehmen die gleichen Fehler, auch wenn diese sich durch einfache Lösungen beheben lassen würden. Welche Probleme die Lagerkontrolle oftmals erschweren und wie sie sich vermeiden lassen, erklären wir jetzt.

Fehlende Organisation im Lager

Eine schlechte Organisation im Lager erschwert auch die Lagerkontrolle. Ungenutzter Raum, nicht optimierte Lagerflächen und eine schlecht ausgeführte Warenverwaltung führen dazu, dass sich Artikel im Lager nicht auf Anhieb finden lassen. Verzögerungen bei der Suche erschweren die Einhaltung von Lieferzeiten und verursachen unnötige Mehrkosten.

Eine effiziente Organisation bei der Einlagerung der Waren erleichtert nicht nur die Lagerkontrolle, sondern spart auch Zeit und Kosten ein. Sie sollte sich an den Eigenschaften der Artikel, den verfügbaren Lagersystemen, dem Umschlag der Waren und den Bewegungen der Bediener orientieren.

Nicht-automatisiertes Lager

Zwar kann die Lagerkontrolle auch manuell durchgeführt werden – doch händische Prozesse erhöhen die Fehleranfälligkeit und können dadurch zu Störungen im Betriebsablauf führen. Wer als Unternehmen seine Prozesse optimieren und die Produktivität erhöhen möchte, sollte daher auf automatisierte Abläufe setzen. Technologie und Digitalisierung sind in diesem Kontext die Schlagworte, mit denen sich Lagerbestände effizient überwachen lassen.

Immer mehr Unternehmen greifen bei der Lagerverwaltung und -kontrolle auf Automatisierung und Robotik zurück. Ohne Eingriffe durch die Mitarbeiter führen Maschinen sämtliche Warenbewegungen aus. Durch die Ausstattung mit Sensoren ist sowohl die sichere Fortbewegung im Lager als auch die korrekte Erkennung der Waren sichergestellt. Die Fehlerquote wird durch automatisierte Prozesse erheblich minimiert.

Menschliche Fehler

Die manuelle Eingabe und Berechnung des Warenbestands ist eine der größten Fehlerquellen bei der Lagerkontrolle. Mitarbeiter können Daten falsch zählen, vergessen oder Fehler bei der Berechnung machen. Einfache Irrtümer können dazu führen, dass Überbestände im Lager hohe Kosten verursachen oder Waren nicht in ausreichender Anzahl verfügbar sind.

Der Einsatz einer geeigneten Bestandsverwaltungssoftware und integrierter Hardware wie Barcodes und Scanner können dabei helfen, die menschliche Fehlerquote zu reduzieren. Statt den Warenbestand manuell zu zählen, kann der Mitarbeiter durch die Verwendung von Software und Scanner die Mengen automatisch an das Managementsystem senden. Lagerbestände können somit in Echtzeit abgerufen und Lagerstandorte verfolgt werden.

Lagerverwaltung selbst übernehmen

Eine Lagerkontrolle ist von großer Bedeutung, um Warenbestände effektiv zu verwalten und Kundennachfragen ohne Verzögerung zu befriedigen. Dennoch unterscheiden sich die Prozesse innerhalb der unterschiedlichen Logistikanlagen stark – schließlich ist es ein Unterschied, die Warenbestände innerhalb eines großen automatisierten Lagers oder eines kleinen Lagers mit wenigen Produktarten zu managen.

Mitunter lohnt sich eine eigene Lagerhaltung kaum, da Zeit- und Geldaufwand oftmals kaum realistisch einschätzbar sind. Engpässe können sich deutlich negativ auswirken, wenn der gewünschte Artikel plötzlich aufgrund einer fehlerhaften Lagerkontrolle Out of Stock ist. Übermäßige Warenbestände verursachen wiederum vermeidbare Mehrkosten.

Sinnvoll ist es dann, den gesamten Prozess der Auftragsabwicklung auszulagern. Fulfillment-Dienstleister verfügen über die geeignete Infrastruktur und Logistik, um Lagerhaltung und -kontrolle, Versand und Retouren zu automatisieren. Lohn-, Lager- und Energiekosten können eingespart werden, wenn auf ein eigenes Logistikzentrum oder Versandlager verzichtet wird. Auch die Suche nach qualifiziertem Personal entfällt, da kompetente Fulfillment-Dienstleister über langjährige Erfahrung und gut ausgebildete Mitarbeiter verfügen.

Fehlerhafte Kennzeichnung des Lagers

In einem Lager sind Arbeiter, Produkte, Regale und Geräte auf engstem Raum gleichzeitig vorhanden. Wer hier als Unternehmen nicht auf eine korrekte Kennzeichnung achtet, riskiert die Gefahr von Unfällen am Arbeitsplatz. 

Um das Unfallrisiko möglichst gering zu halten, ist es selbstverständlich wichtig, alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Dazu gehört eine korrekte Beschilderung auf dem Boden und an den Regalen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Unterschiedliche Farben, Formen und Symbole erleichtern die Vermittlung der verschiedenen Botschaften und Warnungen und gewährleisten die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes.

Tipp: Lagerkontrolle mit Checklisten optimieren

Checklisten sind eine einfache wie effektive Möglichkeit, die logistischen Vorgänge im Lager zu optimieren. Checklisten bei der Lagerkontrolle helfen dabei, Arbeitsvorgänge zu strukturieren und zu dokumentieren, indem sie die einzelnen erforderlichen Arbeitsschritte übersichtlich und auf den Punkt gebracht auflisten. Insbesondere wenn Aufgaben innerhalb der Lagerkontrolle zwischen Mitarbeitern delegiert oder neue Mitarbeiter eingearbeitet werden, erweisen sie sich als vorteilhaft. 

Wer als Unternehmen darauf verzichtet, geht hingegen das Risiko ein, wichtige Punkte bei der Lagerkontrolle zu vergessen. Zudem erhöht sich der Arbeitsaufwand, da sich alle Mitarbeiter zunächst in den jeweiligen Arbeitsvorgang hineindenken müssen. So geht nicht nur wertvolle Zeit verloren, sondern es entsteht auch ein höheres Risiko für (Routine-)Fehler. 

Mitarbeiter können die Checkliste nutzen, um die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu überprüfen oder um Werkzeuge und Materialien zu erfassen, die im Lager ausgetauscht oder entfernt werden müssen. Die Checkliste hilft den Mitarbeitern dabei, Fehler zu reduzieren, den Bearbeitungsstatus anzuzeigen und eine gleichbleibende Qualität bei der Lagerkontrolle zu gewährleisten. 

Fazit

Mit Apiando wählen Sie den effizientesten Weg – denn Lagerkontrolle und -verwaltung übernehmen wir für Sie. Wir bei Apiando helfen Ihnen dabei, nicht nur die Lagerkontrolle, sondern Ihr gesamtes Fulfillment kostensparend und umsatzsteigernd auszulagern. 

Durch unser europaweit angebundenes Fulfillment-Netzwerk und unsere E-Commerce-Logistik bringen wir Ihr Online- und Versandgeschäft nach vorn. Mit der passenden Schnittstelle für Ihr Shopsystem wird Ihr Online-Shop optimal an unsere Logistik angebunden. Dank hochsicherer IT-Anbindung, lückenloser Prozessabläufe und praktischem API-Interface behalten Sie die volle Kontrolle über jeden Schritt entlang der Supply Chain. 

Warenbestände, Lagerkontrolle und Versandstatus können Sie uns ruhigen Gewissens anvertrauen – und verlieren dank unserem übersichtlichen System nie den Überblick. Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung als Logistik- und Fulfillment-Dienstleister im E-Commerce und konzentrieren Sie sich ganz auf Ihr Business.